18. Oktober 2021 - Studium

Duales Studium bei der BGBW


Helena Wulf hat ihr duales Studium bei der BGBW im September abgeschlossen und arbeitet seit Oktober hauptamtlich in der Einrichtung Stuttgart als Bewährungshelferin. Das Interview haben wir während der letzten Praxisphase geführt.

Liebe Helena, bitte erzähl uns ein bisschen über dich.
Ich heiße Helena, mache ein DHBW-Studium bei der BGBW seit Oktober 2018 und absolviere momentan die letzte Praxisphase in der Einrichtung Stuttgart. Bisher war ich in der Außenstelle Mosbach tätig und nach dem Abschluss im September werde ich in der Einrichtung Stuttgart als hauptamtliche Bewährungshelferin arbeiten.

Schön, dass du nach dem Studium bei uns bleibst! Was war deine Motivation auch nach dem Studium der BGBW treu zu bleiben?
Ich habe immer gerne mit den Klientinnen und Klienten gearbeitet und werde es auch weiter gerne tun. Mir gefallen viele Facetten bei dieser Arbeit und habe sie als guten Praxisort empfunden. Außerdem habe ich Lust, nach dem Studium mehr Verantwortung zu übernehmen!

Was sind deine Aufgaben im letzten Praxissemester?
Mein letztes Semester nutze ich quasi schon als Einarbeitungszeit. Das heißt, dass ich sukzessiv Klientinnen und Klienten zugeteilt bekomme, die von mir ab sofort auch betreut werden. Ich freue mich sehr darüber, dass ich schon als Studentin viele Aufgaben und Möglichkeiten habe.

Was war dein Highlight bisher?
Ich hatte großes Glück, dass meine zwei Anleiterinnen in Mosbach viel Vertrauen in mich hatten und auch für mich viel im Einsatz waren. Dazu gibt es zwei Beispiele. Zum einen hatten ich und eine der Anleiterinnen für ein und halbes Jahr quartalsweise eine Präsentation und ein offenes Gespräch in der JVA Adelsheim geführt. Das war ein besonderes Erlebnis für mich, weil wir auch ganz persönlich (nachmittags, nach der Arbeitszeit der Inhaftierten) zusammen mit diesen ins Gespräch kamen, um diese über die anstehende Bewährung oder Führungsaufsicht zu informieren. Zum anderen konnte ich mit Hilfe von Kolleginnen und Kollegen und meinen Anleiterinnen der BGBW ein Fremdpraktikum im Maßregelvollzug des ZfP Weinsberg machen. Dort habe ich Klienten betreut, die nach §64 verurteilt sind – denen ich teilweise dann zur Führungsaufsicht nach der Entlassung später wieder begegnet bin. In der Regel nimmt diese Station keine DHBW-Praktikanten an. Aber meine Anleiterinnen haben mich sehr unterstützt und mir einen Kontakt vermittelt, so dass ich dort drei Monate Praktikum machen konnte. Hierdurch konnte ich sehr wertvolle Erfahrungen machen.

Was hast Du noch für Ziele als Bewährungshelferin?
Ich schaue mal, was auf mich zukommt, habe ich doch noch nicht einmal meinen hauptamtlichen Job angefangen – Ich würde aber schon mal über meinem Schwerpunkt nachdenken. Anders als ich es von meiner Studienzeit in Mosbach/Heilbronn kenne, kommt hier die Entscheidung eines Schwerpunktes auf mich zu. Ich weiß noch nicht, welche Schwerpunkt ich setze – ich kann mir vorstellen, z.B. „Junge Klienten“, da ich in der Justizvollzugsanstalt Adelsheim schon Erfahrungen gemacht habe. Auch der Schwerpunkt „Sucht“ kommt in Frage nach meinem Praktikum im ZfP und meinen theoretischen Berührungspunkten durch das Studium und durch Praxiserfahrungen. Aber zuerst werde ich mir mal einen Überblick verschaffen und mich dann entscheiden.

Hast du Tipps oder Empfehlungen für Interessierte an einem DHBW-Studium?
Ich würde auf jeden Fall mein Studium und Praktikum bei der BGBW wieder so machen. Allerdings muss man vorbereitet sein und wissen, was auf einen zukommt. Es ist viel Verantwortung und kann manchmal auch belastend sein. Ich kann sehr empfehlen, dass man sich nicht nur an der Theorie orientiert, sondern auch zunächst einmal hospitiert. Ich hatte als Schülerin ein Schülerpraktikum in der BGBW gemacht, das war mein erster Kontakt und sehr hilfreich. Ich kann nur allen empfehlen, die mit Strafffälligen arbeiten möchten, die Orte der Verhandlungen zu besuchen, z.B. Gerichtsprozesse anzusehen, oder auch Kooperationspartnerinnen und Partner der BGBW zu befragen. Letzten Endes aber – wenn man Bock draufhat, einfach machen!

Vielen Dank für dieses Interview und die Zeit, die du dir dafür genommen hast!

Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.


 Ich würde auf jeden Fall mein duales Studium und die Praxisphasen bei der BGBW genauso wieder machen

Helena Wulf, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe
 Baden-Württemberg


06. Dezember 2021 - Interview

Duales Studium bei der BGBW



Lara Kappel hat ihr duales Studium Soziale Arbeit im September 2021 abgeschlossen und arbeitet seit Oktober hauptamtlich in der Einrichtung Stuttgart als Bewährungshelferin. Das Interview haben wir während der letzten Praxisphase geführt.

Liebe Lara, du hast ja schon ein Interview mit uns gemacht als du noch Studentin bei uns warst. Nun wirst du weiterhin bei der BGBW als Bewährungshelferin tätig sein, darüber freuen wir uns sehr! Was war deine Motivation bei uns zu bleiben?
Ich habe die BGBW als sehr guten Arbeitgeber wahrgenommen. Bei der BGBW gibt es einerseits viele Möglichkeiten, sich durch das interne Fortbildungsprogramm weiterzubilden. Anderseits sieht der Arbeitsalltag bei der BGBW sehr vielfältig aus. Ich empfinde es als sehr bereichernd unterschiedliche Klientinnen und Klienten zu betreuen und täglich mit den verschiedensten Themen konfrontiert zu sein. Es gibt also jeden Tag etwas Neues und es ist nie langweilig.

Du bist jetzt in der letzten Praxisphase, was sind deine Aufgaben?
Die Anzahl der Klientinnen und Klienten ist bei mir nun deutlich gesteigert, die ich dann ab Oktober auch weiterbetreuen werde. Das erfordert natürlich eine andere Organisation. Ich freue mich, dass ich nun auch mehr Verantwortung übernehmen darf.

Was war dein Highlight in deinem Studium?
Das ist gar nicht einfach ein Highlight zu nennen, denn es gab viele tolle Momente. Die BGBW bietet viele Hospitationsmöglichkeiten an, so dass wir Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner richtig kennenlernen können, nicht nur durch Telefonate oder E-Mails. Das fand ich immer toll. Außerdem fand ich die internen Fortbildungen sehr interessant. Zum Beispiel erinnere ich mich besonders an den Grundkurs „Bewährungshilfe“, wo nicht nur Studentinnen und Studenten, sondern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedene Einrichtungen anwesend waren. Da fand ich die Einblicke in die Arbeit und den Austausch sehr spannend.
Außerdem empfand ich meine Hospitation in der Justizvollzugsanstalt als eine große Bereicherung. Dort konnte ich viele Eindrücke gewinnen, die ich für meine Arbeit als Bewährungshelferin für wichtig empfinde.

Hast du Tipps oder Empfehlungen für Interessierte an einem DHBW-Studium?
Man muss sich bewusst sein, dass ein duales Studium schon sehr anstrengend sein kann, da es keine Semesterferien gibt und man sowohl während den Theorie- als auch den Praxisphasen immer etwas für die Hochschule machen muss. Aber ich würde es trotzdem jedem/jeder empfehlen, weil es zum einen eine sehr gute Abwechslung zwischen Theorie und Praxis bietet – und zum anderen hat man immer gleich die Möglichkeit nach 3 Monaten die erlernte Theorie in der Arbeit anzuwenden. Zudem finde ich einen großen Vorteil des dualen Studiums, dass man bereits Berufserfahrung sammeln kann und weiß, was später auf einen zukommt.

Was machst du in deiner Freizeit?
Ich mache schon seit meiner Kindheit Karate. Das ist nicht nur Sport für den Körper, sondern auch für den Geist und somit der perfekte Ausgleich für mich.

Auf was freust du dich nun am meisten?
Ich freue mich als hauptamtliche Bewährungshelferin tätig zu sein, nicht mehr nur als Studentin. Auf die größere Verantwortung, die auf mich zukommt und die Zusammenarbeit mit meinen Klientinnen und Klienten und meinen Kollegen und Kolleginnen. Ich freue mich auf herausfordernde Situationen, an denen ich jeden Tag ein Stück weiterwachsen kann.

Was ist dein Ziel als Bewährungshelferin?
Mein Ziel ist es, dass ich meine Klientinnen und Klienten bestmöglich unterstützen kann. Das heißt, dass ich Klientinnen und Klienten ermutige, eigene Ressourcen zu aktivieren, ihre Lebensziele zu erreichen oder gemeinsam einen Weg zu finden, besonders auch in Situationen, die zunächst aussichtslos erscheinen.

Vielen Dank für das tolle Gespräch und Deine Zeit Lara!



Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.


 Mein Ziel ist es, dass ich meine Klientinnen und Klienten bestmöglich unterstützen kann.

Lara Kappel, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe
 Baden-Württemberg


20. Oktober 2021 - Bewährungshilfe

Aus der Praxis



Die CEP, die Confederation of European Probation, veröffentlicht Erfahrungsberichte von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus ganz Europa. Wir freuen uns darüber, dass der Beitrag unserer Kollegin Xenia Hermann in der Reihe „Day in life of a probation officer“ erscheinen kann. (https://www.cep-probation.org/day-in-a-life-of-probation-officer-katharina-heitz/)

Ist der Tag einer Bewährungshelferin/ eines Bewährungshelfers in Deutschland ähnlich dem einer/ eines in Rumänien tätigen? In der Reihe „Day in life of a probation officer" veröffentlichen wir Artikel, die von Bewährungshelfern aus verschiedenen Ländern in Europa geschrieben wurden, um zu sehen, ob ihre Tage ähnlich oder ganz unterschiedlich sind. Dieser Artikel wurde von Katharina Heitz, einer Bewährungshelferin aus Deutschland, verfasst.

Nach einigen Anhörungen vor Gericht fahre ich mit dem Zug ins Büro. Ahnungslos laufe ich den Schlosspark entlang. Mein Büro befindet sich im schönsten Teil der Stadt: dem Barockschloss. Auf halbem Weg dorthin, sitzt ein Klient auf einer Bank. Er blickt demonstrativ zu Boden. Als er mich sieht, rennt er auf mich zu und begrüßt mich mit den Worten: „Ich will zurück ins Gefängnis! Machen Sie etwas!" Ich lade ihn ein, mir ins Büro zu folgen.

Herr XY saß 5 Jahre im Gefängnis wegen eines verpfuschten Raubüberfalls. Es folgt nun eine 5-jährige Bewährungszeit. Im Gefängnis absolvierte er eine Lehre. Die Schulden, aufgrund derer er den Raubüberfall begangen hat, wurden nun mit Hilfe eines Fonds für straffällig gewordene Menschen saniert.

Er hat einen guten Job gefunden und seine Freizeit mit wechselnden Freundinnen verbracht. Das Leben war gut! Doch nun das: Die Bank teilte ihm mit, dass sie die Kündigungsbedingungen ändern wolle. Herr XY hat allerdings verstanden - oft negative Dinge im Leben erwartend -, dass, sein Konto gekündigt wurde. Also ging er hin und hob die gesamte Summe von 2.000 € ab. Das Geld steckte er in seine Gürteltasche. Auf dem Heimweg verlor er das Geld…

Die Aufgabe einer Bewährungshelferin oder eines Bewährungshelfers in Deutschland besteht darin, seine Klientinnen und Klienten möglichst von weiteren Straftaten abzuhalten. Wie dies bewerkstelligt werden kann, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Dabei spielen insbesondere die Vorgeschichte kriminellen Verhaltens, ein kriminogenes Umfeld sowie kriminogene Einstellungen eine zentrale Rolle.

Im Falle von Herrn XY ging es jedoch vor allem darum, mit Frustration und damit einhergehenden negativen Gefühlen umzugehen und Probleme sozialadäquat zu lösen. Also bot ich ihm an, mir Briefe zu bringen, die er nicht verstand, damit wir sie gemeinsam lesen und verstehen konnten. Er nahm das Angebot dankbar an und wollte doch nicht wieder ins Gefängnis.

Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.


 Dabei spielen insbesondere die Vorgeschichte kriminellen Verhaltens, ein kriminogenes Umfeld sowie kriminogene Einstellungen eine zentrale Rolle

Xenia Hermann, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe
 Baden-Württemberg


13. Oktober 2021 - Bewährungshilfe

Aus der Praxis



Die CEP, die Confederation of European Probation, veröffentlicht Erfahrungsberichte von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus ganz Europa. Wir freuen uns darüber, dass der Beitrag unserer Kollegin Xenia Hermann in der Reihe „Day in life of a probation officer“ erscheinen kann. (https://www.cep-probation.org/day-in-a-life-of-probation-officer-xenia-hermann/)

Ist der Tag einer Bewährungshelferin/ eines Bewährungshelfers in Deutschland ähnlich dem eines in Rumänien tätigen? In der Reihe „Ein Tag im Leben eines Bewährungshelfers“ veröffentlichen wir Artikel, die von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern aus verschiedenen Ländern in Europa geschrieben wurden, um zu sehen, ob ihre Tage ähnlich oder ganz unterschiedlich sind. Dieser Artikel wurde von Xenia Hermann, einer Bewährungshelferin aus Rottweil, Deutschland, verfasst.

Mein Name ist Xenia Hermann und ich arbeite seit ungefähr 3 ½ Jahren als Bewährungshelferin. Dank der Tatsache, dass ich 30 Jahre alt und eine Frau bin, sehen die Reaktionen auf meinen Beruf in meinem sozialen Umfeld oft ähnlich aus. Lerne ich neue Leute kennen, haben die meisten von ihnen genau eine Frage und eine bestimmte Hypothese.

Die Hypothese lautet: „Dein Job muss unfassbar aufregend sein! Dir begegnen so viele
Menschen, da sind so viele Geschichten.“

Die Frage ist immer: „Hast du keine Angst?“

Lasst uns mit der Hypothese beginnen, welche für mich vollständig zutrifft. Sie zeigt sich schon allein in der Altersspanne der Menschen, mit denen ich arbeiten darf:
Die Strafmündigkeit beginnt in Deutschland mit 14 Jahren, somit sind meine jüngsten Klientinnen oder Klienten 14 Jahre alt – eine Altersgrenze nach oben hin gibt es nicht. Der älteste Klient, mit dem ich zusammengearbeitet habe, war 72 Jahre alt und auf Bewährung wegen räuberischen Diebstahls. Das Delikt klingt zunächst wilder, als es tatsächlich war – er stahl in einem Medienfachmarkt ein Telefonkabel (Wert: 10 Euro) und versuchte davonzulaufen, als er vom Ladendetektiv erwischt wurde.
Meine Klientinnen und Klienten sind überwiegend männlich, sie sind aber auch weiblich. Betrachte ich die Gesamtzahl der mir unterstellten Personen, würde ich schätzen, dass ungefähr 10% von ihnen Frauen sind. Ihre Bedarfe, Biografien und Gründe, straffällig zu werden, unterscheiden sich häufig von denen meiner männlichen Klienten, am Ende zählt jedoch immer die individuelle Geschichte jedes und jeder einzelnen.
Die Delikte, wegen derer Menschen zu Bewährungsstrafen verurteilt oder vorzeitig aus der Haft entlassen werden, reichen von kleineren Taten wie Diebstahl oder Erschleichen von Leistungen bis hin zu schweren Straftaten wie Sexualdelikten, gefährlicher Körperverletzung oder Mord. Zudem begegnen mir Drogendelikte in der Bewährungshilfe außergewöhnlich häufig.
Als in unserer Supervisionsgruppe die Frage „Was hilft dir, die Motivation in diesem Feld nicht zu verlieren?“ aufkam, antwortete eine ältere und erfahrenere Kollegin, dass sie es liebe, als Bewährungshelferin nie den Punkt zu erreichen, an dem sie alles wisse und auf alles eine Antwort habe. Man werde immer wieder aufs Neue herausgefordert zu lernen und gewohnte Perspektiven zu überdenken, auch und vor allem nach Jahrzehnten in diesem Berufsfeld. Ich glaube, ich teile ihre Sichtweise. Es wird immer Geschichten und Situationen geben, die sich ins Gedächtnis brennen.

Als ich meine Stelle als Bewährungshelferin antrat, war eine meiner ersten Klientinnen ein junges Mädchen mit einer Drogenproblematik. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ordnete das zuständige Gericht monatliche Drogenscreenings an. Damals noch unwissend, wie die formellen Prozesse in unserem Bezirk abliefen, meldete ich sie recht blauäugig zu einem ersten Screening in der benachbarten Arztpraxis an. Ich war überrascht, als sie mich kurz darauf anrief: „Ich bin fertig mit dem Screening. Sind Sie gerade im Büro? Kann ich den Becher mit meinem Urin schnell vorbeibringen?“ Zu meinem Glück war eine Kollegin an diesem Tag im Büro nebenan und so konnte ich sie fragen, wie man die Übermittlung der Ergebnisse von Drogenscreenings normalerweise handhabte. So konnten wir gerade noch vermeiden, dass meine Klientin den Becher mit ihrem Urin bei mir im Büro vorbeibrachte und vor allem ging so die Ehre an mir vorbei, die Probe als Nachweis ans Gericht weiterzuleiten, dass sie die Weisungen ihrer Bewährung mehr als ernst nahm.
Das ist eine der lustigen Alltagsgeschichten. Da sind so viele mehr, die weitaus tragischer sind. Eine von ihnen ist die Geschichte eines jungen Mannes, der im Jahr 1986 geboren wurde. Ich übernahm seine Bewährungsbetreuung, nachdem sein ehemaliger Bewährungshelfer in den Ruhestand ging. Die Bewährung verlief alles andere als positiv, er hatte unzählige Drogenrückfälle und beging auf Grundlage seiner Abhängigkeit wiederholt neue Straftaten. 
Schließlich verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung, aus der er nach einem weiteren Jahr entlassen worden ist. Als er nach der einjährigen Inhaftierung zum ersten Gespräch zu mir kam, war er clean und voller Pläne und Ambitionen. Er wollte die mittlere Reife nachholen. Ich fragte ihn, in welchem Beruf er gerne arbeiten möchte, und als er darauf zunächst keine Antwort fand, fragte ich ihn, was er als Kind gerne gemacht hatte – ich glaube fest daran, dass man in den Aktivitäten, denen man als Kind gerne nachging, nicht selten die eigene Bestimmung oder zumindest einen ersten Anhaltspunkt findet, in welche Richtung es auch heute beruflich gehen könnte. Er liebte es, draußen zu arbeiten. Und er liebte die Arbeit mit Tieren (später stellte ich mir die Frage, ob der Grund dafür war, dass Tiere ihn nie so enttäuscht hatten wie die Menschen in seinem Umfeld).
Er ging. Nach diesem Gespräch war ich für zwei Wochen im Urlaub, es war der Sommer im Jahr 2020. Als ich zurückkehrte, rief mich ein Kollege aus dem ambulant betreuten Wohnen an. Er informierte mich, sichtlich gerührt, über den Tod meines Klienten. Als der junge Mann die lange erwartete Rückzahlung von der örtlichen Arbeitsagentur erhalten hatte, hatte er einen massiven Drogenrückfall erlitten und setzte sich eine Überdosis Heroin. Bis heute stelle ich mir die Frage, ob sein Tod ein Unfall war oder ein Suizid, weil er letztlich doch aufgegeben hatte. Er wurde in einem anonymen Grab in den Wäldern beigesetzt, seine Mutter organisierte seine Beerdigung ungewöhnlich schnell – weil sie in so großer Trauer war, sagte sie. Er hatte mir zuvor wiederholt erzählt, dass sie sich nie für ihn interessiert hatte, zumindest nicht, als er noch lebte. Mein Klient starb im Alter von 33 Jahren, einige Wochen vor seinem 34. Geburtstag. Das ist eine der tragischen Geschichten, an die ich mich stets erinnern werde.

Die zweite Frage, die mir Menschen immer stellen („Hast du keine Angst?“), ist für mich simpel zu beantworten:
Ich habe keine Angst, denn hätte ich welche, könnte ich meinen Job nicht machen. Zumindest nicht gut. Ich habe jedoch andere Fähigkeiten entwickelt und vertieft und ich glaube, dass die Menschen auch sie meinen, wenn sie die Angst-Frage stellen. Was ich bin, ist wachsam. Ich nehme nicht nur wahr, was Menschen sagen, sondern auch, was Gestik und Mimik mitteilen. Ich bin empfänglich dafür, wenn sich im Dialog die Stimmung verändert. Ich vergesse die Biografien und Hintergrundgeschichten meiner Klientinnen und Klienten nie. Es gibt Klientinnen bzw. Klienten, die lade ich nur zum Gespräch ein, wenn ich weiß, dass ich nicht allein im Büro bin. Denn am Ende muss man sich als Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer immer bewusst sein, was unser Feld so besonders macht und warum. Beide – Klientin/ Klient und Bewährungshelferin/ Bewährungshelfer – agieren in einem Zwangskontext, was bedeutet, dass auch beide nicht mal eben aus diesem aussteigen können. Das bringt große Herausforderungen mit sich, aber auch positive Aspekte. Beziehungen zwischen Klientin oder Klient und Bewährungshelferin oder Bewährungshelfer sind professionelle Beziehungen, aber am Ende sind und bleiben auch sie Beziehungen – nicht selten die ersten, in denen meine Klientinnen und Klienten die Erfahrung machen dürfen, dass da jemand ist, der nicht einfach geht und sie aufgibt.

Alles in allem bedeutet Bewährungshilfe für mich immer wieder die Balance in einem Feld voller Ambivalenzen und Dualität zu finden. Manchmal macht das Spaß. Manchmal ist es tragisch. Am Ende des Tages glaube ich fest daran, dass es immer jemanden gibt, für den unsere Arbeit den entscheidenden Unterschied macht.

Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit in der Bewährungshilfe.


 Es wird immer Geschichten oder Situationen geben,
die einem im Gedächtnis bleiben. 

Xenia Hermann, Bewährungshelferin
Bewährungs- und Gerichtshilfe
 Baden-Württemberg


04. Oktober 2021 - Einblicke und Interviews

Aus der Praxis


Lieber Goran, was war damals Deine Motivation Dich zu bewerben?

Ich habe bereits mein Praxissemester in der Bewährungshilfe absolviert und fand das Arbeitsfeld sehr spannend.
Ich fand und finde auch heute, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr gut funktioniert, dazu war ich damals sehr interessiert an einer unbefristeten Stelle. Nach jahrelangen und mehreren befristeten Arbeitsverträgen fand ich diese Stelle, was im sozialen Bereich und in Freiburg selten ist.
Als Bewährungshelfer ist man gefühlt ein bisschen wie ein Selbständiger auf Angestelltenbasis und hat doch auch ein Team als Rückhalt und Vorgesetzte.

Was gefällt Dir am besten an Deiner Arbeit?
Ich bin gelernter Bankkaufmann und helfe den Klientinnen und Klienten einen Weg aus den Schulden zu finden, dieser Perspektivenwechsel gefällt mir sehr. Ich höre gerne zu und unterstütze Menschen sehr gerne bei Dingen, wenn sie es zulassen. Ich finde es toll, dass ich auch gelegentlich meinen Hund mit zur Arbeit bringen kann, das ist oft ein „Türöffner“ für ganz andere Gespräche.
Meine Kolleginnen und Kollegen schätze ich sehr und der kollegiale Austausch bereichert mich in meiner Arbeit. Mir gefällt auch sehr gut, dass es die Möglichkeit der Spezialisierung gibt. Ich gebe gerne mein Wissen weiter und so macht es mir Spaß meine Kolleginnen und Kollegen im Bereich Finanzen und Schuldenproblematik bei unserer Klientel zu unterstützen. Man kann sich in unserer Arbeit sehr entfalten und es kommt immer wieder etwas Neues. Die Arbeit in den drei Leistungsbereichen ist sehr abwechslungsreich.

Was war bisher Dein Highlight?
Es gab nicht DAS Highlight aber viele kleinere Highlights: wenn sich die Arbeitsbeziehung zu den Klientinnen und Klienten positiv entwickelt, wenn man Zugang findet, wenn Unterstützung angenommen wird, wenn positives Feedback kommt. Oder Schulungen im Bereich Schulden, aber auch das Vorstellen unserer Arbeit an Fachhochschulen, im Freiwilligen Sozialen Jahr oder bei Jura-Studierenden.

Was sollte man aus Deiner Sicht als Bewährungshelferin/ Bewährungshelfer mitbringen?

  • Geduld und Frustrationstoleranz. Unsere Klientel ist nicht immer einfach.
  • Man muss Mitdenken und sich auch zurücknehmen können.
  • Man hat ein sogenanntes Doppeltes Mandat und muss den Spagat zwischen Hilfe und Kontrolle mit viel Transparenz hinbekommen.
  • Ehrlich und so transparent wie möglich arbeiten und konsequent sein.
  • Ratschläge sind auch „Schläge“… man muss also die richtigen Fragen stellen! Die Lösung steckt in den Menschen!

Vielen Dank Goran für das bereichernde Interview.

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24. Juni 2021 - Einblicke und Interviews

Einblick in die Verwaltung


Liebe Julia, was war damals Deine Motivation Dich zu bewerben?

Ich bin gelernte Justizfachangestellte und kannte Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer von meiner Ausbildung beim Gericht.
Dort habe ich Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer in den Gerichtsverhandlungen erlebt. Ich kannte aber nur die Sicht vom Gericht aus und wusste, dass die Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer an Verhandlungen teilnehmen und regelmäßig ans Gericht berichten. Viel mehr wusste ich nicht.
Mir hat aber der Strafbereich in der Ausbildung immer am besten gefallen. Als ich dann von einer freien Stelle in der Bewährungshilfe gehört habe, dachte ich, da bewerbe ich mich! 

Was sind Deine Aufgaben im Einrichtungssekretariat?

Die Aufgaben sind total abwechslungsreich und vielseitig, das mag ich sehr. Wir haben klassische Verwaltungsaufgaben wie Telefonzentrale, Postbearbeitung und das Erfassen der Akten und Fälle.
Ich bin Assistentin der Einrichtungsleitung und mache zusätzlich auch noch die Kassenführung und einen Teil der Ehrenamtsverwaltung.
Nach so vielen Jahren macht es mir immer noch Spaß und ich gehe mit Freude zur Arbeit.

Gab es Highlights für Dich in den vielen Jahren?

Highlights waren sicherlich die Exkursionen unserer Einrichtung in eine Justizvollzugsanstalt auf den Hohenasperg und in die Jugendarrestanstalt. Ich habe mich gefreut, dass wir von der Verwaltung dabei sein konnten und ganz exklusive Einblicke bekommen haben.

Kannst Du Interessierten Tipps oder Empfehlungen geben?

Man hat viel mit Statistiken zu tun, das sollte einen interessieren. Außerdem ist Stressmanagement und Flexibilität gefragt.
Das Interesse an juristischen Themen sollte ebenfalls vorhanden sein, denn man arbeitet natürlich viel mit Gesetzen und Paragraphen. Dies bringt natürlich auch viel Verantwortung mit sich und ein hohes Maß an Professionalität. Oft wird man auch mit Situationen und Fällen konfrontiert, die belastend sein können. Da ist Psychohygiene und Resilienz sehr wichtig. Wenn einem diese Aspekte vertraut sind und nicht abschrecken, dann kann man hier sehr lange mit Spaß bei der Arbeit dabei sein.

Vielen Dank für dieses Interview und die Zeit, die du dir dafür genommen hast!

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02. Juni 2021 - Einblicke und Interviews

Einblick in die Verwaltung


Hallo Isabela, du bist als Verwaltungskraft in der Einrichtung Stuttgart und schon einige Zeit bei uns tätig. Wie lange bist du schon bei der BGBW und wie kamst du zu uns?

Ich bin seit August 2015 bei der BGBW als Verwaltungskraft tätig.
Zur BGBW – damals noch NEUSTART gGmbH – bin ich ganz zufällig gekommen, ich wollte mich beruflich verändern und habe mich auf die Stellenausschreibung der BGBW in der Zeitung, die für mich interessant klang, beworben.
Es hat sich herausgestellt, dass es eine sehr gute Entscheidung war. 

Wie hast du dich bei uns beworben?

Ich habe die Stelle (50%) in der Zeitung gesehen und mich sofort beworben. Ehrlich gesagt habe ich mich vorher mit dem Thema Bewährungshilfe etc. nie so richtig auseinandergesetzt. Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und war mir im Vorfeld wirklich unsicher, ob dies etwas für mich wäre. Während des Gesprächs habe ich etwas Mut gefasst und als die Woche darauf dann der Anruf kam, dass ich die Stelle ab den 01.08.2015 antreten kann, war ich froh.

Welche Erwartungen hattest du an die Arbeit bei der Bewährungshilfe? Welches Bild hattest du von der Bewährungshilfe und wie siehst du das jetzt nach einigen Jahren bei der BGBW?

Ich war am Anfang etwas unsicher bzgl. unserer Klientinnen und Klienten und ob die Arbeit bei der BGBW etwas für mich ist. Ich hatte vorher nie bewussten Kontakt zu Straffälligen, vor allem nicht zu Gewalt- oder Sexualstraftäterinnen und -tätern und daher war ich verunsichert, wie ich mich gegenüber solchen Personen verhalten soll, wenn ich Ihnen im Haus begegne. Den Eindruck habe ich auch an die Vorgesetzten übermittelt. Mit der Zeit und der Unterstützung von der Einrichtungsleitung und den Kolleginnen und Kollegen hat sich alles ins Positive gewandelt. Ich finde die Arbeit interessant und tausche mich auch sehr gerne mit den Bewährungshelferinnen und -helfern aus, um mehr bzgl. der Arbeit mit Klientinnen und Klienten zu erfahren und die Hintergründe für ihre Taten besser zu verstehen. Ich finde die Kommunikation mit den Justizvollzugsanstalten (JVA), Gerichten etc. sehr interessant.

Welche Aufgaben übernimmst du in der Einrichtungszentrale?

Zu meinen Aufgaben gehört die allg. Verwaltung (Aktenanlage etc./ Erstellung von Anleitungen etc. für das Verwaltungsteam) und allgemeine Sekretariatsaufgaben.
Zusätzlich engagiere ich mich im örtlichen Personalrat und bin EDV-Beauftragte in der Einrichtung Stuttgart.

Wie empfindest du das Arbeitsklima, die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsplatzausstattung?

Das Arbeitsklima zwischen den Kolleginnen und Kollegen ist sehr angenehm bis hin zu freundschaftlich. Ich finde es toll, dass man sehr flexibel arbeiten kann.
Seitdem die Möglichkeit des mobilen Arbeitens besteht und wir die Ausstattung hierzu haben, wurden die Arbeitsbedingungen deutlich gesteigert.
Wir arbeiten momentan im Schichtdienst und haben weniger sozialen Austausch im Büro – uns fehlen die gemeinsamen Mittagspausen. Deshalb hoffen wir, dass diese Situation nicht mehr allzu lange anhält und wir uns im Büro auch wieder begegnen können.

Was gefällt dir an deiner Arbeit und/oder deinem Arbeitgeber?

Einblicke in Bereiche (JVA´s, Gerichte etc.) zu erhalten, die man bei einem Arbeitgeber in der freien Wirtschaft nicht erhält.

Hast du einen Tipp oder Rat für Bewerber, wenn sie sich überlegen sich bei uns zu bewerben?

Offen für Neues zu sein, da unser Beruf sehr interessant und abwechslungsreich ist. Es ist sehr interessant eine andere Seite unserer Gesellschaft kennenzulernen.
Wichtig ist - Keine Angst vor Menschen zu haben.

Vielen Dank für dieses Interview und die Zeit, die du dir dafür genommen hast!

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12. Februar 2021 - Einblicke und Interviews

Interview mit Eva Migdal


Eva Migdal ist seit 1984 in der Bewährungs- und Gerichtshilfe tätig. An einem ihrer letzten Arbeitstage zwischen dem letzten Gerichtstermin und dem allerletzten Kliententermin durften wir mit ihr ein Interview führen und einen spannenden Einblick in 36 Jahre Arbeit mit Straffälligen gewinnen.


Liebe Eva, was war Deine Motivation damals für die Bewerbung in der Bewährungshilfe?

Während meines Studiums habe ich ein fünfwöchiges Praktikum in Esslingen in der Bewährungshilfe absolviert und ziemlich schnell gemerkt: Das ist es! Ich habe mir dann eine Strategie überlegt, wie ich meinem Traumjob näher kommen könnte. So habe ich meine Kenntnisse ausgebaut, ein Praktikum in der Drogenberatung in Leonberg absolviert, eines in einer Justizvollzugsanstalt für Frauen und war schließlich für ein halbes Jahr in der Bewährungshilfe in Nürtingen.
Nach dem Studium habe in einem Männerwohnheim meinen Berufseinstieg begonnen,  aber auch eine Initiativbewerbung ans Landgericht geschickt. Neben 65 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern konnte ich mich wirklich durchsetzen und habe die Zusage bekommen!
Ich habe dann noch einige Wochenendschichten geschoben, damit mich mein Arbeitgeber aus dem Vertrag gelassen hat und meinen Traumjob bei der Bewährungshilfe in Leonberg angetreten. 

Was hat Dir geholfen nie den Mut für Veränderung zu verlieren in so vielen Jahren?

Ich erlebe die Lebens-Geschichten von Klientinnen und Klienten als hochspannend und finde es immer klasse „wenn sich etwas tut“. Die "Memoiren" der Klientinnen und Klienten haben mich all die Jahre begeistert und ich habe versucht mir viel Hintergrundwissen anzulesen und mich fortzubilden. Ich habe zu Beginn viele Jahre schwerpunktmäßig mit Betrügerinnen und Betrügern gearbeitet. Mich hat es interessiert, wie sie es schaffen, jemanden "über den Tisch zu ziehen" und wie man sie motivieren könnte, ihre Fähigkeiten zu nutzen ohne erneut straffällig zu werden.

Dann habe ich mir eine einjährige Auszeit für eine kleine Weltreise gegönnt und wechselte 1992 nach Stuttgart-Mitte. Hier war ich zwei Jahre sozusagen in der "Zentrale" und lernte Stuttgarter Brennpunkte kennen. Nach meiner Elternzeit habe ich dann in Ludwigsburg in den Schwerpunkten Suchterkrankungen und Sexualdelikte gearbeitet. Die Kolleginnen und Kollegen und ich haben schon damals eine enge Kooperationen mit den anderen Dienststellen der Gerichtshilfe und den Justizvollzugsanstalten gepflegt, gemeinsame Fallbesprechungen organisiert.

Ich habe mich in dieser Zeit eine Weile auch nebenberuflich in der Täterarbeit engagiert und mich weiter spezialisiert. Als ich 2007 die Einrichtung wechselte und im Kreis Heilbronn tätig war, habe ich die Arbeit mit Ehrenamtlichen schätzen gelernt, sie ausgebildet und war so nach und nach für drei EA-Teams verantwortlich. Besonders viel Freude machte mir die Funktion der Spezialistin für Sexualdelikte. 2014 wurde ich dann im Zuge einer Elternzeitvertretung Abteilungsleiterin in Mosbach und wechselte dann 2016 nach Mannheim. Hier war ich bis zuletzt tätig und habe mich unter anderem in das für mich damals neue Gebiet der Gerichtshilfe aktiv eingearbeitet. 

In all den Jahren war auch die MPU* -Vorbereitung für Klienten immer ein Herzensprojekt von mir.

Um zur Frage zurückzukommen, ich habe mir immer wieder neue Themen gesucht, so dass es nie langweilig wurde. So konnte ich mich weiterentwickeln und Veränderungen meiner Klientinnen und Klienten begleiten. 

Rückblickend betrachtet kann ich behaupten, dass sich mein Arbeitsleben stets positiv veränderte, weiterentwickelte und mich dadurch motivierte auf diesem Weg zu bleiben.

Was war in all den Jahren Dein Highlight?

Die viele Abwechslung und der Austausch war ein großes Plus. Ich wurde immer unterstützt und mir wurde Vieles ermöglicht, wofür ich sehr dankbar bin. So denke ich sehr gerne an den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in Holland zurück, an eine Fortbildung in Österreich und vieles mehr. Man hat mich Vieles ausprobieren lassen, Vertrauen in mich gehabt - auch dafür bin ich sehr dankbar.

Welchen Tipp würdest Du einer Kollegin oder einem Kollegen geben, die/ der heute bei der BGBW startet?

Neugierig sein! Bereit sein, sich einzubringen und neue Konzepte mit zu entwickeln. Neues ausprobieren und mutig sein. Und den Humor behalten!

So bleibt es spannend und man verliert sich nicht im "Alltagstrott"!

Was wirst Du nun im neuen Lebensabschnitt vermissen und worauf freust Du Dich?

Auf jeden Fall werde ich die Kolleginnen und Kollegen vermissen, den Austausch mit Ihnen und natürlich auch meine Tätigkeit. Ich habe wirklich sehr gerne gearbeitet und hatte viel Spaß an meiner Arbeit.

Ich freue mich aber auch auf etwas mehr Entspannung und meinen mittlerweile 31. Umzug. 

Ich werde dann nah bei meiner Tochter wohnen und habe ja immer schon viele Ideen und Hobbys gehabt, denen ich mich dann in Ruhe widmen werde.

Vielen Dank Eva für das Interview und Dein großes Engagement über so viele Jahre hinweg.

Wir wünschen Dir für Deinen neuen Lebensabschnitt alles Gute und viele neue tolle Erlebnisse und Projekte! 

* MPU = Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung beurteilt in Deutschland die Fahreignung des Antragstellers.

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